Vor 100 Jahren zogen viele deutsche Soldaten voller Begeisterung in den Krieg. 2014 wird vielerorts an den Beginn des 1. Weltkriegs erinnert. So möchte ich auch Euch bitten, in der eigenen Familie zu recherchieren, was die Familiengeschichte dazu zu berichten hat. Gibt es vielleicht ein Kriegstagebuch, alte Bilder oder noch Feldpostbriefe vom Urgroßvater in Eurer Familie? Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir dazu etwas schreiben könntet. Zur Einstimmung findet Ihr anbei ein Fundstück aus dem Ortsarchiv in Rexingen, wo sich ein Soldat Dettling an den Schultheiß von der Front zurückschrieb.
Es gibt vielfältige Recherchemöglichkeiten, allein beim Volksbund für Kriegsgräber sind z. B. 70 Dettlings zu finden.http://www.volksbund.de/graebersuche.html
Ein Schicksal möchte ich aus meiner Familie berichten. So musste der Bruder vom Großvater meines Mannes, Johannes Dettling mit gerade mal 20 Jahren in den Krieg ziehen.
Gleich zwei Mal tauchten Nachrichten in den Verlustlisten des Grenadier-Regiments Nr. 119, 5. Kompagnie, Stuttgart auf. So erschien die Meldung seines Todes in der Ausgabe der Verlustlisten vom 7. April 1915: Grenadier Johannes Dettling Rexingen- bisher verwundet, gestorben. In seinem Nachlass findet sich ein Dokument, aus dem wir erfuhren, dass Johannes bereits am 4. Januar 1915 im Gefecht bei Kozłów Szlachecki in Polen durch einen Bauchschuss verwundet wurde. Anhand der Regimentsgeschichte dieses Grenadier-Regiment Königin Olga (1. Württembergisches) Nr.119 lässt sich der Weg von Johannes nachvollziehen. So war sein Regiment seit Dezember 1914 bei der 9. Armee im Russlandfeldzug. Vom 13.-15. Dezember 1914 kämpfte er bei guter Führung im Gefecht bei Romanow. Danach kämpfte er in der Schlacht an der Bzura. Kurz vor seinem 21. Geburtstag verstarb er im Feldlazarett 10 Tage nach seiner schweren Verwundung an den Folgen. Nach den Erzählungen unseres Mitglieds Franz aus Rexingen musste sein Vater Georg, der Bruder von Johannes, ungeplanterweise dann die väterliche Landwirtschaft übernehmen.
