Es war lange geplant, wurde zweimal verschoben aber dieses Mal haben wir es geschafft !!
Im September 2022 kamen wir in Dettlingen endlich wieder einmal zu einem großen Treffen zusammen. Unser Team aus Dettlingen sowie weitere fleißige Helfer hatten im voraus alles bestens organisiert und ausgerichtet. Der Gemeindesaal im Sportheim war entsprechend der herbstlichen Jahreszeit wie immer schön dekoriert und Andrea verzierte sämtliche Wände mit meterlangen Stammbäumen sowie einigen historischen Karten. Da wir vorab unsere Datenbank ausgewertet hatten, konnten wir für jedes anwesende Mitglied einen persönlichen Stammbaum bereithalten, was natürlich für alle eine nette Überraschung war.
Für die Teilnahme hatten sich bei mir 26 Mitglieder angemeldet und letztendlich waren es rund 60 Personen die sich zum Familientreffen einfanden. Zur Begrüßung gab es wie immer ein Glas Sekt und es herrschte eine gemütliche, familiäre Atmosphäre denn man hatte endlich wieder einmal die Gelegenheit sich untereinander ausgiebig zu unterhalten, was ja leider einige Jahre nicht möglich war.
Als ein neues Mitglied durften wir auch Katharina begrüßen die ihren Vater Helmuth mitbrachte. Ihre Vorfahren väterlicherseits kann sie über Brasilien, Österreich, Kroatien bis nach Serbien zurückverfolgen.
Besonderen Dank für die Mitarbeit unseres Mitglieds aus Passau, der mir Ende September eine fehlende Verbindung zu den Dettlings aus Neudorf in Serbien mit ihren donauschwäbischen Wurzeln heraussuchen konnte. Aus dem Elsass kam auch eine Familie zu Besuch, deren Vorfahrin die Familiengeschichte des elsässischen Dettling-Zweigs erforscht hatte. Dieser entstammt aus der Diessener Linie eines Christopherus Dettling der eine Catharine Engelhart heiratete.
Nach der Begrüßung erläuterte unser Kassier die momentane Finanzlage der Familiengemeinschaft.
Anschließend hörten wir einen Auszug aus dem Buch des Heimatforschers Herbert Zander. Dieses Buch wird demnächst von ihm veröffentlicht werden. Es handelt sich hierbei um eine heikle als auch amüsante Familiengeschichte über das bewegte Leben der Theresia Crescentia Oberer, deren Großvater Martin Dettling das herrrschaftliche Mayer-Gut gepachtet hatte. Demnach hatte die als „Enfant Terrible“ bezeichnete und in Dommelsberg bei Empfingen geborene Theresia Crescentia Oberer ( 1821-1896 ) fünf uneheliche Kinder. Sie verschwieg der Obrigkeit den wahren Vater dreier ihrer Kinder und gab nur an, im Badischen geschwängert worden zu sein. So mußte sie im Württembergischen keine Strafe bezahlen, was zu dieser Zeit üblich war. Allerdings zahlte der Freiherr Auel von Ulm für drei ihrer Kinder, was seine Vaterschaft stark vermuten lässt.
Crescentia selbst entstammte einer Familie mit elf Kindern. Das schwere Schicksal einer ledigen Frau mit unehelichen Kindern lässt sich nur erahnen. Erst im Alter von 41 Jahren heiratete sie einen Martin Rütschmann und wanderte zusammen mit ihren Kindern nach Amerika aus, wo sie sich ein besseres Leben erhoffte.
Mittlerweile wurde auch schon unser Mittagessen von der Catering Firma angeliefert und das leckere Büfett war aufgebaut. Anschließend konnte man die Ortskirche von Dettlingen mit ihren farbenprächtigen und vergoldeten Kunstwerken besichtigen. Die Kirche wurde von 1712 bis 1717 von Baumeistern der Schweizer Abtei Kloster Muri erbaut und im Mai 1724 dem Schutzpatron Sankt Pantaleon geweiht.
Nach diesem informativen Spaziergang konnte man schon wieder eine Tasse Kaffe sowie ein Stück Kuchen vertragen und dank der vielfältigen Kuchenspende unserer Mitglieder war für eine leckere Auswahl gesorgt. Am späten Nachmittag begann für die meisten schon wieder die Heimreise und ich mußte feststellen, es war wieder einmal ein gelungenes Dettling Treffen.