Im Diözesanarchiv von Rottenburg am Neckar lassen sich in den alten Kirchenbüchern von Ahldorf viele Dettlings finden.

Dettlings in Ahldorf

Unser Mitglied Gerhard aus Altheim hatte sich alle drei Bände der Heimatbücher von Ahldorf gekauft, die der Heimatforscher Alfred Jung geschrieben hat. Bei dem anschließenden Besuch seiner Witwe in Ahldorf hatte er die Gelegenheit, seinen Nachlass einzusehen. Herr Jung hatte bereits die Kirchenbücher von Ahldorf ausgewertet und für verschiedene Familien Stammbäume erstellt. Darunter auch einen ausführlichen Dettling-Stammbaum, aus dem wir jetzt weitere 128 Dettlings unserer Datenbank hinzufügen konnten. Mehr als 200 Jahre lang lebten Dettlings in Ahldorf. Der erste Dettling war ein Christian Dettling aus Grünmettstetten, der 1699 eine Eva Stimmler aus Ahldorf heiratete. Er war der Urvater aller Ahldorfer Dettlings, womit wir wieder zwei Ortschaften miteinander verknüpfen konnten.

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Mehrere Dettlings wurden Schultheißen in Ahldorf: Joh. Baptist Dettling sogar 18 Jahre lang. Hier einige Dettling Siegel aus Urkunden des Ahldorfer Archivs:

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In den Auswanderungslisten von Ahldorf fanden wir dann auch den Richard Dettling, geb. 1825, den wir auf unserer Webseite seit Jahren gesucht hatten. Mit ihm können wir wieder eine Verbindung zu Nachkommen in Amerika schließen, die seit Jahren auf eine Antwort hofften. http://www.dettling-familiengemeinschaft.de/index.php/tote-punkte

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Es bleibt spannend in der Dettling-Forschung!

Eure Andrea

1892 - J. B. Dettling aus Ahldorf im Gefängnis

Am 9. Juni 1892 berichtet die Horber Chronik von den dunklen Machenschaften einer unserer Namensvetter, der auf Abwege geriet:

„Ravensburg, 3. Juni (Strafkammer). Der Uhrmacher J. B. Dettling von Ahldorf, OA. Horb versuchte am Charfreitag in den Orten Beizkofen und Oelkofen Uhrenketten von wertlosem Metall und Ringe als goldene zu verkaufen, indem er den Leuten vorschwindelte, er komme von Straßburg; da er krank gewesen und ihm das Geld ausgegangen sei, so müsse er seine Uhrkette, die 16 Frcs. gekostet habe und von 8karätigem Gold sei, bezw. seinen Ring, der ihn 8 Frks. gekostet, verkaufen. Zwei solcher Ketten, die er in einem hiesigen Geschäft das Stück zu 50 Pfennig gekauft, hat er um je 1 M. 50 Pf. An den Mann gebracht; eine aus Mitleid mit dem krank aussehenden Angeklagten die zweite vom Käufer als Geschenk für seinen Sohn bestimmt, dem dieser eine Uhrenkette versprochen und beim Kauf, wie er angab, gedacht hatte, um diesen Preis könne nicht viel hin sein. Weitere Ketten und Ringe (welch letztere einen Kaufswert von 35 Pf. hatten) zu verkaufen, ist dem Angeklagten nicht gelungen. Er ist wegen ähnlicher Betrügereien schon vorbestraft und wurde nun wegen der vorgenannten Betrügereien, die im Rückfall verübt sind, zu der Gefängnisstrafe von 1 Jahr verurteilt.“

Wir wissen heute nicht mehr, welche Not diesen Dettling dazu brachte, sich weiter mit Betrügereien über Wasser zu halten. Es war auch eine schwere Zeit mit Missernten u.ä., die viele aufgrund der schwierigen Lebensverhältnisse zur Auswanderung bewegte.